In Attelwil ist ein Einfamilienhaus mit «STEKO»-Modulen aus Holz gebaut worden
Hausbau im Lego-System
Attelwil | Statt mit Mörtel, Zement und Stein wird beim STEKO-System mit Holzelementen gebaut. Innerhalb von wenigen Tagen kann so, nach dem Vorbild der alt bekannten Legosteine ein solides ökologisch ausgeglichenes Haus zusammengesteckt werden.
Mit Chalet oder Trapperhütten hat ein heutiges, modernes High-Tech-Produkt aus dem natürlichen Baustoff Holz nichts mehr zu tun. Knarren und Setzungen sind ein Fremdwort. Das an der ETH Zürich entwickelte und patentierte Bausystem wird als Bausatz auf die Baustelle geliefert. Vor ein paar Jahren wurden sogar zwei Häuser in Grönland gebaut. Die Holzmodule sind gleich wie Lego zu verbauen, nur sind die Dimensionen grösser. Die aus Fichtenholz gefertigten Grundelemente messen 64 x 32 cm und sind 16 cm dick, also etwa gleich dick wie ein Mauerstein, haben aber den Vorteil, dass sie im Trockenbau, ohne Leim auf einander gesteckt werden.
Schneller dank Trockenbauweise
Anfangs August erfolgte der Aushub für das Eigenheim der Familie Nadia und Roger Hochuli; auf Weihnachten hin sollte das Haus bezugsbereit sein. Der Zeitfaktor spielt beim STEKO-System eine wichtige Rolle. Dadurch, dass alles im Trockenbau erfolgt, kann bereits nach dem Aufrichten mit den Isolationsarbeiten begonnen werden. Man muss also nicht warten bis das Mauerwerk trocken ist. Gegenüber dem konventionellen Hausbau gewinnt man etwa einen Monat. Die Planung ist dabei aber das A und 0 für einen reibungslosen Ablauf. Die Ideen für den Hausbau brachte die Bauherrschaft ein. Die Detail- und Werkplanung für den Holzbau erstellte die Generalunternehmerfirma Burgherr Moosersäge AG, Holzbau, 6260 Hintermoos.
Die STEKO Holzbausystem AG entwickelt zurzeit ein Planungsprogramm, welches zukünftigen Bauherren erlaubt, selber die ersten Gedanken in einem einfach zu bedienenden Programm zu Papier zu bringen. Eine erste Demoversion wird während der Rohbaubesichtigung vorgeführt.
Auf dem Bauplatz in Attelwil waren an den beiden Montagetagen der Wände nicht nur Holzfachleute an der Arbeit. Gleichzeitig wurden auch die Elektroinstallationen vorgenommen. Die Leitungen werden einfach durch die Module hochgezogen. Praktisch gleichzeitig kann mit dem Einbau der Türen und Fenster begonnen werden.
Niedrigenergie Haus mit spürbar besserem Wohnklima
Die Hohlräume dero STEK:O-Module werden mit einer Cellulose-Isolation ausgeblasen. Zusätzlich wird eine Aussenisolation aus Holzfaserplatten angebracht. Mit diesemAufbau wird ein gesundes, spürbar angenehmes Wohnklima erreicht. Da das Wandsystem diffussionsoffen: ist, also keine Dampfsperren eingebaut sind, kann das Holz die Feuchtigkeit regulieren.
© Nr 44, 1. November 2012, Landanzeiger WH